Dienstag, 14. Februar 2012

Ein Teil von mir



Manchmal frage ich mich, ob andere (in diesem Fall mal wieder Nicht-Schreiber) das Schreiben unterschätzen.
Gut, es ist ein Hobby und daran ist auch nichts zu rütteln, aber es ist doch soviel mehr als das.
Es ist ein Teil meiner Persönlichkeit schreiben zu können, es zu tun, sich in neue Welten und Charaktere hineinzudenken, sich selbst im Strudel der Ideen zu vergessen, von ihm zu völlig neuen Orten gebracht zu werden.
Es ist ein Teil meiner Selbst, ein Teil, der nicht nur einen großen Teil meiner Freizeit einnimmt, sondern auch mich ausmacht. Es ist dieser Teil, der mich abhebt. Es ist dieser Persönlichkeitszug der zu mir gehört, der nicht entfernt werden kann ohne eine riesige Lücke zu hinterlassen.
Es sind jene Eigenheiten, die mich die Welt anders betrachten lassen. Es sind jene Voraussetzungen, die mich zu einer guten Rhetorikerin werden lassen, zu jemand, dem man gerne zuhört. Es sind jene Züge, die mich Texte so leicht tippen lassen, sei es auch ein Sachtext. Es ist jener Teil von mir, der mich so leicht ohne Fehler schreiben lässt.
Es ist die Sache, die mir die Realität versüßt und mich auch ein paar Stunden von ihr entfliehen lässt.
Ich hoffe, ihr seht, wie wichtig mir das Ganze ist.
Ich kann nicht aufhören zu schreiben. Es spielt sich ab, in meinem Kopf, das Wörterbilden, das Handlungerstellen, das Charaktereausarbeiten. Ich tue es mit Genuss und dennoch geschieht es unbewusst.
Selbst wenn man mir Papier und Stift nehmen würde, oder auch die Tastatur, wenn ich aus irgendwelchen Gründen nicht mehr schreiben könnte, es würde nicht zu Ende sein. Da oben, in meinem Kopf geht es weiter.
Es gibt keine Beispiele mit denen ich es vergleichen könnte, ich hoffe, ihr versteht es auch so.
Es ist ein Teil von mir, der sich mit seinem Selbst verflochten hat, der sich in meinen Geist eingewebt hat und der mich festhält ohne beengend zu sein.
Der Grund, warum ich noch einmal das klarstellen wollte, ist eine simple Frage, die mich irritiert hat. Nicht mal, weil sie schwer zu beantworten war. Nein, denn ich konnte ihren Sinn nicht verstehen.
„Wirst du im Ausland auch weiter schreiben?“ lautete sie. Zum Einen noch mal: Ich kann damit nicht aufhören. Gut, dass kann, möglicherweise, nicht nachvollzogen werden.
Der eigentliche Grund, weshalb ich irritiert war, ist: Was hat mein Aufenthaltsort damit zu tun?
Es gibt keine Todesstrafe fürs Schreiben (Zumindest nicht für simple Belletristik.) und Zeit werde ich auch da haben. Also, warum denn nicht? Es macht mir doch Spaß. Und ich werde in Deutschland in keiner Weise irgendwie gefördert oder durch irgendwas gezwungen zu schreiben. Es gibt einfach keinen Grund aufzuhören.
Das habe ich allerdings nicht gesagt, sondern Punkt eins.
Allerdings habe ich mir erlaubt zu sagen: „Warum denn nicht?“
Ich werde dort auch nicht verachtet werden, weil ich es tue. Und meine geschätzte Mitbewohnerin wird wohl auch nichts dagegen haben. Es macht keinen Lärm und ich belästige niemanden. Selbst wenn sie was dagegen haben sollte… tja, Süße, Pech gehabt.
Das ist nun mal meine Sache.

Bon… Ich atme jetzt einmal tief durch und schätze, ich habe mich genug gewundert. Geärgert kann man dazu ja nicht sagen. In jedem Fall, schönen Tag euch noch.

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Seit dem sind schon zwei Monate vergangen und ich habe mich jetzt entschieden ihn online zu stellen....
War irgendwie an der Zeit.